Was ist das eigentlich: Achtsamkeit?

05. Oktober 2022 |

 

In unserer überreizten und schnelllebigen Zeit haben wir es (fast) verlernt, uns auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren. Ständig sind wir mit unseren Gedanken woanders. Z.B bei dem Telefonat oder Gespräch, das wir gerade geführt haben – und damit in der Vergangenheit. Oder bei unserer to do Liste und Einkaufsliste, und damit in Gedanken dabei, was wir in der Zukunft noch alles machen wollen.

Es kann vorkommen, dass wir eine Straße entlang gehen und wenig von dem, was um uns herum passiert, mitbekommen, da wir mit unseren Gedanken ganz woanders sind und nicht den jetzigen Moment wahrnehmen, in dem wir uns gerade befinden.

Damit verpassen wir den Augenblick. Eventuell passieren sogar Dinge, bei denen wir gar nicht erkennen, dass wir sie beeinflussen können – weil wir nicht präsent sind, sondern gedanklich ganz woanders.

Ergebnisse aus der aktuellen Gehirnforschung belegen, dass eine achtsame und bewusste Lebensweise unsere psychische und physische Gesundheit verbessert.

 

Doch was ist eigentlich … Achtsamkeit?

Das Kon­zept der Acht­sam­keit hat seine Ursprünge im Bud­dhis­mus und ent­stammt der Medi­ta­ti­ons­pra­xis.
Bei Achtsamkeit handelt es sich um eine ganz besondere Art der Aufmerksamkeit.

Nach Jon Kabat-Zin – einer Koryphäe der Achtsamkeitspraxis – um eine

  • absichtsvolle
  • nicht wertende
  • auf den Moment gerichtete Aufmerksamkeit

Wichtig ist die Wiederbesinnung auf den Augenblick sobald die Gedanken abschweifen und auftretende Gedanken nicht als gute oder schlechte Gedanken zu bewerten, sondern „bloß“ wahrzunehmen.

Wie gut, dass Achtsamkeit trainierbar ist!

So kann der erste Schritt für mehr Achtsamkeit sein, äußere Eindrücke ganz bewußt und mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Bei einem Waldspaziergang sich darauf zu konzentrieren, bewußt die Laub- und Nadelbäume zu sehen, sich die Gegend und Landschaft genau anzuschauen, durch die du gerade gehst.

Oder gezielt auf die Geräusche zu achten, den Wind in den Bäumen und das Rascheln der Blätter bewußt zu hören. Auch mal stehen zu bleiben und den zwitschernden Vogel über mir wahrzunehmen und den weichen Waldweg, auf den ich meine Schritte setze. Ganz bewußt den Duft des Waldes zu riechen.
Und wenn die Gedanken wieder abschweifen, hilft es, sich umzusehen und die Dinge, die du siehst, zu benennen. um wieder in das hier und jetzt zu kommen.

Wir können unsere Achtsamkeit trainieren, in dem wir uns immer wieder zurückholen.

Hilfreich sind folgende Fragen:

  • Wie bin ich gerade hier (d.h. wo bin ich mit meinen Gedanken)?
  • Woran merke ich das (z.B. in dem ich spüre, wie ich gerade sitze)?
  • Und wo bin ich noch (d.h. bin ich mit meinen Gedanken schon weitergezogen bin zu einem Thema von heute Morgen oder in der Zukunft)?

Dieses Vorgehen kann bei allen Tätigkeiten des Alltages praktiziert werden, beim Essen, Zähneputzen, Autofahren etc.

Es geht darum, sich immer wieder auf den gegenwärtigen Moment zu besinnen und ihn bewußt wahrzunehmen. Übung macht dabei den Meister!

Eine weitere Möglichkeit, Achtsamkeit zu trainieren, ist durch Meditation.
Es erfordert Anstrengung, seine Aufmerksamkeit auf den Atem konzentriert halten zu können und sich nicht ablenken zu lassen, bzw. mit den Gedanken abzuschweifen. Und es erfordert ein bisschen Übung, sie zu trainieren. Aber es lohnt sich!

Haben wir uns in Achtsamkeit geübt, zeigt sich das in unserer Wahrnehmung und im Umgang mit uns selbst und unseren Mitmenschen.
Wir können z.B. leichter Situationen ohne Vorbehalte begegnen.
Achtsamkeit verspricht mehr Zufriedenheit und Freude und die Vorteile sind wissenschaftlich belegt.
Und ganz nebenbei hilft Achtsamkeit dabei, sich besser zu konzentrieren, zu fokussieren, zu regenerieren und auch, sich einfach zu entspannen 😊.

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